17.07.2015 Ausflug nach Portland

Vielen Dank für all eure Gästebucheinträge, wir freuen uns über all eure Worte. Das heisst natürlich auch für mich, dass die Erwartungen für neue Berichte da sind. So will ich mal was über den heutigen Tag schreiben…

Die Nacht war trotz der langen, schlaflosen Reise ziemlich kurz. Nachdem ich gestern über dem Tablet mehrmals eingenickt bin, haben wir alle ganz gut geschlafen. Lorin, Ariane und ich erwachen praktisch zeitgleich um 5.50h, die Blase ist voll und wir stehen dann kurz nach 6.00h alle drei auf. Alani lassen wir weiter schlafen, die hat gestern wahrscheinlich am wenigsten getrunken, verspürt somit keinen Druck aufzustehen. Sie wird erst gute 4 Stunden später aus dem Zelt kriechen.

Lorin will wie gesagt bereits um 6 Uhr mit dem Zusammensetzen der Fahrräder beginnen. Nach kurzem Zögern willige ich ein, denn ich werde kaum mehr schlafen können. Es wäre zwar schön gewesen, zum wunderbaren Vogelgezwitscher – die hier ansässigen Vögel kennen andere und viel schönere Melodien als die Vögel bei uns zu Hause – noch ein bisschen weiter zu dösen. Aber die Velos setzen sich nicht selbständig zusammen. Also gehen wir zu dritt in die Garage und beginnen mit Auspacken und Zusammensetzen. Wir kommen gut voran und es ist zur Zeit auch noch nicht so heiss in diesem mit viel Werkzeug ausgestatteten Raum. Keine Schäden, alles da – was wollen wir noch mehr?

Bereits um 10.00h starten wir zu unserer ersten Testfahrt und zu unserem Ausflug in die Downtown von Portland. Diese Stadt gilt als eine der besten Städte in den USA für Radfahrer – und wie wahr das ist. Perfekt gekennzeichnete Strassen und Velorouten, auch wenn wir keinen Vortritt haben und über eine breite Hauptstrasse müssen – die Autos stoppen und winken uns durch. Und das wirklich JEDES MAL!

Bevor wir jedoch die ca. 10 km entfernte Downtown erreichen, machen wir noch Halt in einem Café. Wir haben bis jetzt noch nichts gegessen und bringen einen ziemlich grossen Hunger mit. Es ist bereits fast Mittagszeit, aber dennoch bestelle ich einen Breakfast-Burrito, Lorin ein PBJ Brötchen (Peanutbutter & Jam – Erdnussbutter und Konfitüre), Ariane ein BLT Sandwich (Bacon, Lettuce and Tomato – Speck, Salat und Tomate) und Alani eine feine Portion Frites. Wow, wir staunen nicht schlecht welche Portionen uns geboten werden. Herrlich beginnt unser Urlaub hier in den USA.

Mit vollen Mägen fahren wir gegen die Stadt und kurz vor der Brücke zur Downtown fahren wir zu einem ziemlichen Verkehrsstau. Was ist denn hier los? Vorne auf der Brücke scheint etwas passiert zu sein, doch als wir näher am Geschehen ankommen sehen wir, dass die Brücke hoch gezogen wird und auf der einen Seite ein grosser Meeresdampfer steht. Ca. eine halbe Stunde dauert es, bis die Brücke wieder ihre Ursprungsform angenommen hat. Wow, die haben ziemlich grosse Geduld hier auf der Strasse. Doch alle lassen ihren Motor die ganze Zeit laufen. Nach diesem Spektakel fahren wir mit gefühlten 1’000 anderen Velofahrer über die Brücke in die Downtown.

Entlang des Flusses gibt es einen schönen Park für Fussgänger und Velofahrer. Gemütlich rollen wir mit vielen anderen an hunderten von Obdachlosen vorbei. Das Bild könnte extremer nicht sein, im Park die vielen Obdachlosen und im Hintergrund die strahlenden, verspiegelten Hochhäuser von Portland. Ein paar Meter weiter im Zentrum treffen wir später auf den unglaublich grossen und fast unausstehlich versnobt aussehenden Apple Store. Tja, hier begegnet sich Arm und Reich ziemlich direkt…

Wir fahren kreuz und quer durch die Stadt, sehen natürlich keine geschichtsträchtigen Bauten oder Denkmäler – dazu ist es eine viel zu junge Stadt. Irgend einen Charme strahlt sie auf uns trotz aller Gegensätze ab, ist es wohl wegen den perfekt markierten Fahrradspuren?

Bald schon setzen wir zum Rückweg an und finden diesen, dank des zum ersten Mal so richtig eingesetzten GPS-Gerätchen ohne Probleme wieder. Wir kaufen uns ein Pick-Nick zum z’Nacht ein und fahren zum City Park in der Nähe von Rebecca’s und Matt’s Häuschen. Die Kinder wollen den Spielplatz ausprobieren, doch als wir dort anfahren sieht es ziemlich überfüllt aus und viele Leute strömen dorthin. Scheinbar findet hier das Freitagabendprogramm statt, alle kommen mit Campingstühlen, Trinken und Essen. Auf einer Bühne performt eine Gruppe karibische Musik und Gesang – perfekt um den Tag gemütlich ausklingen zu lassen.

Nach unserem Pick-Nick, einigen Freesbee würfen und nach dem Zuhören der Musik starten wir zum Rückweg. Bei Rebecca und Matt machen wir noch die Fahrräder und das Gepäck für den morgigen Tag bereit. Nun noch Tagebuchschreiben und ab in die Federn. Leider ist auch schon wieder 23.00h, irgendwann kann ich hoffentlich mein Schlafmanko doch noch ausbügeln…

Wir sind bereit für den Start unserer Tour – let’s go…

PS: Entschuldigt bitte, trotz des privaten Internets ist es nicht so schnell, das raufladen der Bilder braucht zu viel Zeit und ich nicke schon wieder immer vornüber… ich verspreche auch, das holen wir noch nach!